Vom Pechern zum Naturparadies
Der Jahresausflug der Weinviertler Kräuterakademie 2022!
Nach der Corona bedingten Pause durften wir uns dieses Jahr wieder über einen Jahresausflug freuen. Unser Startpunkt war das Pechermuseum in Hernstein.
Hier wurden wir von Peter Wieser über die, leider 1970 zum Erliegen gekommene, Pecherei informiert. Die Exponate des Museums stammen von Hernsteiner Familien deren Haupteinkommensquelle die Pecherei war. Im Jahr 2011 wurde die Pecherei in Niederösterreich als immaterielles Kulturerbe in das UNESCO-Verzeichnis aufgenommen. Im Pechermuseum kann man die jahreszeitliche Abfolge der Arbeit des Pechers gut nachvollziehen. Wir hatten die Möglichkeit die Werkzeuge besichtigen, welche wir zuvor in einem Film über die Pecherei gesehen hatten.
Nach dem interessanten Überblick über dieses alte fast ausgestorbene Handwerk durften wir das Pech bzw. Harz der Schwarzföhren gleich praktisch testen. Es ging ans Salbenrühren. Jeder durfte eine selbstrührte Pechsalbe mitnehmen.
Gut mit Wissen und der Salbe ausgefürstet ging es für unsere Gruppe auf eine Wanderung am Pecherlehrpfad durch den wunderschönen Föhrenwald Am Hart zum Mittagessen und wieder retour zum Museum. Entlang des Weges konnten wir nicht nur ehemalige Pecherbäume sondern auch „frische Arbeiten“ der Jungpecher bewundern. Diese Runde ist ein interessanter Ausflugstipp für alle, die nicht mit dabei sein konnten.
Am Nachmittag durften wir mit Doris Wiche ins Naturschutzgebiet Eichkogel. Unser Buchtipp zu tollen Gegen – „Blütenparadies Eichkogel“ von Gudrun Foelsche.
Der Hügel wurde um das Jahr 1182 erstmals urkundlich als „Wartberg“ erwähnt. Der Name Wartberg geht auf das Mittelhochdeutsche „warte, wart“ = „wachsen, Ausschau halten, spähen“ zurück. Erst im 17. Jahrhundert kam die heutige gebräuchliche Bezeichnung Aichkogel oder Eichkogel in Verbindung mit dem Namen Wartberg auf, er war ursprünglich mit einem dichten Eichenwald bedeckt war, der allmählich abgeholzt wurde und fast zur Gänze als Hutweide (Viehweide mit Viehhüter) genutzt.
Insgesamt gibt es in diesem Naturschutzgebiet, welches seit 1991 – 68 ha umfasst, fast 500 Blütenpflanzenarten, davon steht rund ein Drittel auf der Roten Liste. Wir konnten einige interessante Pflanzen sehen, wenngleich der ideale Besichtigungszeitpunkt im für den Eichkogel im Frühling liegt. Ein guter Grund zum Wiederkommen.
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